Open Science Kommission
Zentrales Anliegen der Open Science Kommission (OSK) ist die Förderung und Umsetzung von Open Science Maßnahmen an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) Kaiserslautern-Landau. Hierzu macht die OSK eine Reihe von Vorschlägen und beteiligt sich an deren Umsetzung.
Auf dieser Seite finden Sie neben den aktuellen Terminen, Kontaktmöglichkeiten und Mitgliedern der OSK Informationen zum Thema Open Science im Allgemeinen sowie zu vergangenen Workshops und Vorträgen, die von der OSK organisiert wurden.
Interessierte Mitglieder des Fachbereichs (auch Studierende) sind jederzeit herzlich eingeladen, an den Sitzungen teilzunehmen. Die Sitzungen finden aktuell in Präsenz im Medienraum (Gebäude K, Keller) statt. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich beim stellvertretenden Vorsitzenden, Steven Bißantz (psy-osk(at)rptu.de), bitte rechtzeitig per Mail an. Wir freuen uns auf Sie!
Warum Open Science?
Ein wesentliches Merkmal einer Wissenschaft ist die kritische Reflexion und Prüfung der eigenen Methoden und Erkenntnisse, der institutionellen Strukturen und Abläufe. Zur Sicherung des Erkenntnisfortschritts bedarf es einer kontinuierlichen Evaluation der eigenen Arbeit und – wenn notwendig – einer Anpassung.
In den vergangenen Jahren haben sich die empirischen Belege für Fehlentwicklungen in unserem Fach gemehrt, und die Psychologie sieht sich mit einer ‚Vertrauenskrise’ (‚crisis of confidence’, Wagenmakers, 2012) in Bezug auf die Belastbarkeit der veröffentlichen Befunde konfrontiert. Insgesamt wurde eine mangelhafte Replizierbarkeit empirischer Befunde selbst in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften belegt (Open Science Collaboration, 2015). Mehrere für weitere Arbeiten häufig herangezogene Befunde haben sich als nicht replizierbar erwiesen.
Als Gründe hierfür wurden diskutiert (vgl. Open Science Initiative Hagen, 2016):
- die selektive Berichterstattung von Methoden und Ergebnissen innerhalb einer Studie, und über Forschungsarbeiten hinweg
- die oft nicht gegebene Zugänglichkeit und, damit einhergehend, fehlende Prüfbarkeit von Studienmaterialien und –daten,
- nachträgliche Anpassung von Hypothesen und Theorie bei Studien mit konfirmatorischem Anspruch,
- fehlende Teststärke und
- Missbrauch frequentistischer Hypothesentests.
Im Lichte der Problemlage ist die Seltenheit von Replikationsversuchen vorheriger Befunde zu beklagen, gepaart mit der Tendenz, diese Ergebnisse nicht in die wissenschaftliche Literatur aufzunehmen.
Kritisch zu betrachten ist eine Struktur von Anreizen und Belohnungen innerhalb wissenschaftlicher Karrieren, die derart problematische Vorgehensweisen motivieren könnte.
Als forschungsstarker Fachbereich möchten wir uns dieser Herausforderung proaktiv stellen und in Forschung und Lehre dazu beitragen, die hohe Qualität der Forschung an unserem Standort und darüber hinaus dauerhaft sicherzustellen. Zu diesem Zweck wurde die Kommission Open Science eingesetzt, deren zentrales Anliegen die Verbreitung und Förderung von Open Science Maßnahmen an der Universität Koblenz-Landau ist. Hierzu macht die OSK eine Reihe von Vorschlägen und beteiligt sich an deren Umsetzung.
Während wir uns dem Ziel einer dauerhaften und umfassenden Verbesserung der psychologischen Forschung verpflichten, erkennen wir an, dass es sich notwendigerweise um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess handelt, in dem sukzessive Maßnahmen umgesetzt werden.
Wir ermuntern alle ForscherInnen nachdrücklich, Schritte zur Erhöhung der Transparenz in der Wissenschaft und zur Sicherung bzw. Erhöhung der Replizierbarkeit von Befunden zu gehen. Im Rahmen der Möglichkeiten des Fachbereichs streben wir an, geeignete Schritte zu Transparenz und Replizierbarkeit der Forschung zu incentivieren.