Klinische Psychologie des Erwachsenenalters

                        

 

 

 

  

Folgende Themen sind derzeit als Abschlussarbeit ausgeschrieben:

„Erwartungsverletzung bei chronischen Schmerzen: Welche Rolle spielt kognitive Immunisierung?”

Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, neigen dazu, sensitiver auf schmerzhafte Stimuli zu reagieren. Ein Erklärungsansatz bezieht sich auf die schmerzbezogenen Erwartungen der Betroffenen. Darüber hinaus neigen Betroffene chronischer Schmerzen dazu, zukünftigen Schmerz als wahrscheinlicher einzuordnen, als Menschen, die nicht unter chronischem Schmerz leiden.

Expositionsbasierte Behandlungen zeigen bislang: die Generalisierung neuer Lernerfahrungen während der Exposition ist nicht immer erfolgreich. Wir wollen etwas mehr Licht ins Dunkel bringen, weshalb das so sein könnte. Aktuell führen wir eine Laborstudie durch, die sich mit der Frage beschäftigt, ob schmerzbezogene Erwartungen für die Zukunft angepasst werden, wenn Erfahrungen gemacht werden, die ebendieser Erwartung widersprechen.

Eines der Konzepte, die in diesem Zusammenhang an Bedeutung gewinnt ist die sogenannte kognitive Immunisierung, die ursprünglich im Rahmen der Depressionsforschung entwickelt wurde (vgl. Kube et al. 2022). Demzufolge reinterpretieren Betroffene widersprüchliche Erfahrungen, sodass die Diskrepanz zwischen vorhergesagtem und tatsächlichem Outcome reduziert wird. Mittelfristig wird die Erwartung möglicherweise „immun“ gegenüber einer Realitätsanpassung, indem widersprüchliche Hinweise durch vermeintliche „Erklärungen“ nicht weiter ins Gewicht fallen. Ein Beispiel hierfür wäre die Attribution einer weniger schmerzbesetzten Erfahrung auf außergewöhnliche Umstände. (vgl. Kube et al. 2022).

Inhalte: Arbeiten im Labor mit psychophysikalischen Messmethoden, Datenerhebung und Auswertung (neu erhobener sowie vorhandener Daten), Management der Teilnehmenden (Termin-Koordination, Absprachen, etc.).

Zeitplan und Organisation: Beginn ab sofort erwünscht, kann aber in gemeinsamer Absprache koordiniert werden. Ein Forschungspraktikum v.a. bei Bachelorarbeiten, an welches die Abschlussarbeit nahtlos anschließen kann, empfiehlt sich, stellt jedoch keine Voraussetzung für die Auswahl dar. Es können eigene Fragestellungen im Rahmen der geplanten Studien umgesetzt werden.

Kontaktaufnahme: Bei Interesse melden Sie sich bitte mit einer kurzen Vorstellung Ihrer Person und Angabe Ihrer ungefähren Vorstellungen (zeitlicher Beginn und geplante Abgabe, ggf. Interesse an einem Forschungspraktikum) per E-Mail bei Amelie Papp.

 


Psychische Belastungen (minority stress) und psychische Erkrankungen bei transgender und non-binären Menschen

Im Rahmen meiner Dissertation zum Thema: „Psychische Belastungen (minority stress) und psychische Erkrankungen bei transgender und non-binären Menschen, übernehme ich gerne die Betreuung Ihrer Abschlussarbeit.

Sie haben die Möglichkeit zum o.g. Themenkomplex ein Thema/eine Fragestellung frei zu wählen. Gerne gebe ich Ihnen jedoch auf Wunsch auch ein Thema vor oder unterstütze Sie bei der Themenfindung.

KONTAKT: Marcus Rautenberg; mail(at)psybera.org; 0176-84945396

Landau, Juni 2023


Placebomechanismen: Die Rolle der Interozeption bei der Placebohypoalgesie

Studien zeigen, dass sich oft ein erheblicher Teil des Therapieerfolges – teils über 60% des Therapieeffekts in
Pharmakotherapien, Schmerztherapien und auch bei psychotherapeutischen Interventionen – auf unspezifische
Placeboeffekte zurückzuführen lässt und sich somit nicht durch den spezifischen Wirkmechanismus (z. B. den
Arzneimittel-Wirkstoff) erklärt. Die Durchführung einer Therapie geht im Allgemeinen mit einer Manipulation
der Erwartung an die Therapie einher – so z. B. durch verbale Suggestionen oder Konditionierungseffekte.
Diese Erwartungen manifestieren sich subjektiv (z. B. durch Interpretation einer wahrgenommenen
Schmerzreduktion) als auch physiologisch (z. B. eine vermehrte Ausschüttung „schmerzlindernder“ endogener
Opioide), d. h. in sogenannten Placeboeffekten. Es gibt jedoch große interindividuelle Unterschiede
hinsichtlich der Ansprechbarkeit auf Placeboeffekte. Ein besseres Verständnis der Placebomechanismen ist
daher bedeutsam, v. a. in Hinblick auf die individuelle Vorhersage des Therapieerfolgs als auch der
Möglichkeit den Therapieerfolg über Placeboeffekte zu steigern.
Das Forschungsprojekt: Wir betrachten Placeboeffekte im Kontext der endogenen Schmerzmodulation
(Placebohypoalgesie). Insbesondere soll es um den Einfluss der subjektiven und objektiven Fähigkeit zur
Wahrnehmung von Schmerz (Interozeptionsvermögen für Schmerz) auf die Placebohypoalgesie gehen.
Zunächst wird an gesunden Stichproben der Einfluss der Interozeption auf die Stärke der Placebohypoalgesie
untersucht. In dem Projekt sind Bachelor- und Masterarbeiten zu vergeben.
Inhalte: Arbeiten im Labor mit psychophysikalischen Messmethoden, Unterstützung bei der Implementierung
neuer Laborparadigmen, Datenerhebung (Zusammenarbeit im Team) und Auswertung (neu erhobener sowie
vorhandener Daten).
Zeitplan und Organisation: Beginn ab sofort möglich, kann aber flexibel vereinbart werden. Ein
Forschungspraktikum v.a. bei Bachelorarbeiten, an welches die Abschlussarbeit nahtlos anschließen kann,
empfiehlt sich, stellt jedoch keine Voraussetzung für die Auswahl dar. Es können eigene Fragestellungen im
Rahmen der geplanten Studien umgesetzt werden.
Bei Interesse melden Sie sich bitte mit einer kurzen Vorstellung Ihrer Person und Angabe Ihrer ungefähren
Vorstellungen (zeitlicher Beginn und geplante Abgabe, ggf. Interesse an einem Forschungspraktikum) per E-
Mail bei Laura Sophie Brinskelle.


Implementierung einer Single-Case Clinic in die Routineversorgung

Single-Case Experimental Designs (SCED) ermöglichen es individuelle Behandlungsverläufe zu evaluieren, indem sie systematische experimentelle Manipulationen mit intensiven Längsschnittmessungen wie Experience Sampling Methoden (ESM) kombinieren. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es eine SCED Infrastruktur an der Landauer Hochschulambulanz zu implementieren.

Die SCED Infrastruktur soll traditionelle diagnostische Methoden (Fragebögen, klinische Interviews) ergänzen, indem sie einen zusätzlichen Eindruck über das alltägliche Erleben von Patient:innen über den Behandlungsverlauf ermöglicht. Dadurch können Behandlungskomponenten besser an die jeweilige individuelle Situation angepasst werden. Außerdem werden Patient:innen darin unterstützt, sich selbst zu beobachten und Therapieinhalte in ihren Alltag zu transferieren. Die Implementierung erfolgt innerhalb von einzelnen Teilprojekten. Genauere Informationen finden Sie hier: https://osf.io/uaznr/

In den Teilprojekten werden mehrere Abschlussarbeiten vergeben. Nähere Informationen zu möglichen Themen einer Abschlussarbeit geben wir Ihnen bei Bedarf. Bei Interesse schreiben Sie eine Email mit ihren Bewerbungsunterlagen an: philipp.herzog(at)rptu.de, lea.schemer(at)rptu.de,  saskia.scholten(at)rptu.de

 

Vorausgesetzt werden:

  • Interesse an klinischer Psychologie und der Fragestellung
  • Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten
  • Eigenständiges und zuverlässiges Arbeiten
  • Einarbeitung in die Erhebungssoftware m-path
  • Örtliche Verfügbarkeit
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